Mittwoch, 27. Januar 2010

"Heartland" - must have



Final Fantasy (Owen Pallet) from miguel schertel on Vimeo.


Der 30-Jährige Owen Pallett aus Mississauga ist ein musikalischer Tausendsassa.
Als Violinist und Sänger machte er unter dem Namen „Final Fantasy“ mit den beiden großartigen CDs „Has a good home“ (2005) und „He poos clouds“ (2006) auf sich aufmerksam.



Empfohlen wurde mir Pallett damals übrigens durch Kristof Magnusson persönlich; nachdem dieser passenderweise seine Lesereise zu seinem Island-Roman „Zuhause“ (2005) teilweise mit Pallett zusammen absolviert hatte und dieser dabei „has a good home“ vorstellte.

Aktuell ist Magnusson übrigens mit dem Börsencrash-Roman „Das war ich nicht“ (Kunstmann Verlag 2010) in den Schlagzeilen.
Freunde des anspruchsvollen Humors werden voll auf ihre Kosten kommen.

Das Projekt „Final Fantasy“ hat Pallett inzwischen aufgegeben.



Der Sympath aus Kanada ist ohnehin vielbeschäftigt; er tritt live zusammen mit den inzwischen megaerfolgreichen „Arcade Fire“ (No cars go) auf und unterstützt auch immer wieder die Homo-Aktivisten Band „The hidden cameras“ (Mississauga Goddam).



Jene Schwulen-Combo, die den BayernMünchen-Fußballer Mehmet Scholl derart beeindruckte, daß er sie nicht nur zu seiner Abschiedsfeier als Profifußballer einfliegen ließ, sondern seine Fußballer-Kollegen auch noch damit verblüffte, daß er „Mehmet Scholl ist homo-sexuell, homo-sexuell, homosexuell..“-grölend durch die Party tanzte.

Im Jahr 2005 hatte ich übrigens im Rahmen einer Weltbühne-Abendveranstaltung mit mehreren australischen Indi-Bands („The Devastation“s und andere) die Gelegenheit auch einmal die Hidden Cameras live zu erleben.

Aus zwei Gründen blieb der Abend allerdings mit schalem Nachgeschmack in Erinnerung.

Zum einen erschienen die Homo-Aktivisten aus Mississauga nur in Minimalbesetzung (ohne Pallett) und zum anderen drängelte sich CDU-Innensenator Roger Kusch biertrinkend an der einzigen kleinen Bar rum - dort wo ICH eigentlich in Ruhe sitzen wollte, um mein Bier zu trinken.

Senator Kusch ist zu der Zeit übrigens mit seinem Begleiter häufig auf Pop-Konzerte gegangen; jedenfalls sah ich ihn das ein oder andere Mal des nächstens in kleinen Clubs umher streifen.


Aber zurück zum Final-Fantasy-Mastermind.
Owen Pallett ist pompöser geworden, tritt nun selbstbewußt unter eigenem Namen auf und hat seine Kompositionen erheblich voluminöser instrumentiert.
FF war noch das sparsame Werk eines Violinisten; seine aktuelle CD „Heartland“ präsentiert er als Vollblut-Komponist, der mehr Rhythmus und Melodien einbaut.

Final Fantasy @ Hillside from NOW Magazine on Vimeo.



Owen Pallett nähert sich dabei ein bißchen dem amerikanischen Folk an und hat offensichtlich viel Sufjan Stevens oder auch Rufus Wainwright gehört.



Um es kurz zu machen:
Heartland“ ist ein Meisterwerk, ein gem.
Vermutlich nicht gerade Massen-kompatibel, aber wer nicht gerade auf DSDS steht, klassische Musik mag und einen Bogen um Punk/Rock oder R’nB macht, wird bei Pallett 2010 seine helle Freude haben.

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